Unternehmerische Verantwortung in Zeiten kulturellen Wandels

(2006)
Thomas Beschorner / Matthias Schmidt / (Hrsg.)
ISBN 3-86618-037-3

Wie immer auch die Konzepte und Modelle einer zeitgemäßen Unternehmensführung im Einzelnen begründet und gestaltet sein mögen: Fast ausnahmslos werden Unternehmen als integraler Bestandteil der Gesellschaft angesehen, sei es regional oder global, national oder international. Die Vorstellung einer in sich abgeschlossenen Sphäre der Wirtschaft, die neben der Sphäre der Gesellschaft existiert, hat sich überlebt. Vor diesem Hintergrund einer engen wechselseitigen Verbundenheit von gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Institutionen spielen kulturelle Veränderungsprozesse eine bedeutende Rolle. Der so genannte kulturelle oder gesellschaftliche Wandel, oft auch als Wertewandel bezeichnet, pflanzt sich so auch in die Unternehmen ein und stellt sie vor neue Herausforderungen, die sich beispielsweise im Personalmanagement oder im strategischen Umgang mit verschiedenen Stakeholdergruppen, aber auch in der Produktentwicklung und -gestaltung niederschlagen können. Umgekehrt vermögen Unternehmen durch ein gelebtes unternehmensethisches Selbstverständnis auf ihr gesellschaftliches Umfeld einzuwirken und ihrerseits Impulse für den kulturellen Wandel zu geben. Es liegt auf der Hand, dass man ein solches dynamisches und hochgradiges Interdependenzgefüge nicht mit einer einzigen Musterlösung steuern kann. Vielmehr ist es ein sich selbstorganisierender Prozess, in dem zahllose Akteure die Entwicklung hervor- und voranbringen. Damit dieser Wandel bei aller Komplexität und prinzipiellen Steuerungsresistenz nicht in Beliebigkeit und Resignation mündet, besteht die unternehmerische Verantwortung (auch für die Wissenschaft!) darin, Wege zu suchen und Maßnahmen zu ergreifen, um diesen Veränderungsprozessen eine wünschenswerte Richtung zu geben.
(Aus der Einleitung)

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